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Dafür macht Schleitheim mehr als 2 Millionen Franken locker

In der Randentalgemeinde Schleitheim stehen in den nächsten Jahren grosse Investitionen an.

Die Gemeindeversammlung in Schleitheim gab grünes Licht für die Grossprojekte Hochwasserschutz und einen geplanten Neubau beim Altersheim.

Dorfzentrum Schleitheim mit Kirche

Bild: Thomas Güntert

«Wir planen unsere Infrastruktur zu unterhalten, auszubauen und nicht zu vernachlässigen», sagte Versammlungspräsident Urs Vogelsanger, als er am Donnerstag bei der Gemeindeversammlung in der Aula «Tröff» in Schleitheim mit 118 Stimmberechtigten wieder ein volles Haus begrüssen konnte. Das grösste Projekt in den nächsten Jahren wird der Hochwasserschutz sein. Im Jahr 2021 wurde das Dorf mit 60 Kubikmetern pro Sekunde geflutet, das Wasser mit einem Höchststand von 1,70 Metern verursachte Schäden in Höhe von 5 Millionen Franken.

Gemeindepräsident Urs Fischer bemerkte, dass drei der vier grössten Hochwasser in Schleitheim in den letzten 25 Jahren erfolgten und die Gemeinde in zwei Teilprojekten einen Hochwasserschutz für 28,5 Millionen Franken plant. Er geht davon aus, dass Bund und Kanton 80 Prozent der Kosten übernehmen. Bei dem grösseren Projekt sollen die Sohle des Dorfbachs um 70 Zentimeter abgesenkt und die Bachmauern saniert werden. Das zweite Teilprojekt umfasst ein Hochwasserrückhaltebecken oberhalb des Weilers «Rüedistelmühli» zwischen Schleitheim und Beggingen. Projektiert wurde ein Rückhaltebecken mit einer Ausdehnung von 4,5 Hektaren und einem Rückhaltevolumen von 105'000 Kubikmetern.

Beide Kreditanträge angenommen

Die Gesamtkosten für dieses Teilprojekt belaufen sich auf rund 7,7 Millionen Franken. Für den Finanzierungsanteil der Gemeinde Schleitheim zur Realisation des Hochwasserrückhaltebeckens beantragte der Gemeinderat einen Nettokredit von 1,9 Millionen Franken. Die Kosten für Amortisation, Zins und Unterhalt belaufen sich in den nächsten 60 Jahren jährlich auf rund 50'000 Franken. Ein Stimmbürger meldete sich zu Wort und befand die Ausgaben im Kosten-Nutzen-Verhältnis viel zu hoch, da vermeintliche Schäden bereits über die Gebäudeversicherungen abgedeckt würden. «Man kann nicht immer Kosten und Nutzen vergleichen, wir brauchen Sicherheit für die Leute, die am Bach wohnen und hatten einfach Glück, dass uns beim letzten Hochwasser niemand gestorben ist», entgegnete Baureferent Samuel Kradolfer. Der Kreditantrag für den ersten Teil des Hochwasserschutzes wurde mit 116 Ja, einer Enthaltung und einer Gegenstimme angenommen.

Wir hatten einfach Glück, dass uns beim letzten Hochwasser niemand gestorben ist.

— Samuel Kradolfer, Baureferent